Discussion:
Dateisystem-Fehler. OpenSuSE 10.2 bootet nicht mehr...
(zu alt für eine Antwort)
Mark Behrends
2007-02-25 22:55:46 UTC
Permalink
Liebe NG,

aus heiterem Himmel will mein Rechner (DELL OptiPlex GX150, 1 GHz, 512
MB RAM) seit heute Morgen nicht mehr booten.

Der Bootvorgang stoppt mit der Meldung, dass das Filesystem fehlerhaft
ist und man es zunächst von Hand reparieren soll.

(Zitat): "fsck failure. Please repair manually and reboot. The root
file system is currently mounted read-only. To remount is read-write
do: bash# mount -n -o remount, rw /
Attention: Only CONTROL-D will reboot the system in this maintanance
mode. shutdown or reboot will not work.

Give root password for login: " (Zitat-Ende).

Den Boot-Meldungen kann ich nur bruchstückhaft folgen, da der ganze
Vorgang viel zu schnell abläuft. Ein paar Mal sehe ich nur: "Buffer
I/O error on device hda2 in block 36....

Ich konnte damals OpenSuSE 10.2 wg. des Onboard-Grafikchips nur im
Textmode installieren. Dabei trat der Fehler auf, dass an keiner
Stelle die Möglichkeit bestand ein Root-Passwort einzugeben.

Deshalb habe ich zunächst SuSE Linux 10.0 (liess sich im Grafik-Modus
installieren) installiert und dann OS 10.2 als Update
drüber-installiert.

D.h. als Dateisystem ist noch das Standard-Dateisystem von SL 10.0
reiserfs in Gebrauch.

Wie kann sowas sein? Möchte nichts falsch machen und brauche dringend
eure Hilfe.

Mark
Christoph Mader
2007-02-26 09:12:57 UTC
Permalink
Post by Mark Behrends
Den Boot-Meldungen kann ich nur bruchstückhaft folgen, da der ganze
Vorgang viel zu schnell abläuft. Ein paar Mal sehe ich nur: "Buffer
I/O error on device hda2 in block 36....
...
Post by Mark Behrends
Wie kann sowas sein? Möchte nichts falsch machen und brauche dringend
eure Hilfe.
Mark
2 Möglichkeiten:

Das Filesystem ist tatsächlich durcheinander geraten - dann solltest du
einen fsck machen wie dir geraten wird.... wenn das wegen des Grafikmodus
an der Stelle nicht klappt nimm die Suse-DVD oder Knoppix und repariere das
Dateisystem damit.

Wenn ich deine Beschreibung lese (I/O error ...) dann habe ich aber eher den
Eindruck, die Festplatte ist hinüber und hat defekte Sektoren.

Dann hast du nur noch die Möglichkeit, die Platte unter Knoppix mit
dd_rescue auf eine neue PLatte zu kopieren und dort kannst du dann den fsck
machen.

Reiserfs ist da leider nicht besonders tolerant. Mit ext2/ext3 hättest du
immerhin noch die Möglichkeit, mit badblocks nach defekten Sektoren zu
suchen und die dann als defekt markieren zu lassen.

Mit reiserfs geht das im Prinzip zwar auch aber bei mir hat das nicht
funktioniert ehedem....

siehe hierzu:

http://www.namesys.com/bad-block-handling.html

Ob die Platte tatsächlich defekte Sektoren hat prüfst du am besten mit dem
Diagnosetool des Plattenherstellers.
--
MfG

Christoph
Mark Behrends
2007-02-26 11:16:41 UTC
Permalink
On Mon, 26 Feb 2007 10:12:57 +0100, Christoph Mader
Post by Christoph Mader
Das Filesystem ist tatsächlich durcheinander geraten - dann solltest du
einen fsck machen wie dir geraten wird.... wenn das wegen des Grafikmodus
an der Stelle nicht klappt nimm die Suse-DVD oder Knoppix und repariere das
Dateisystem damit.
Wenn ich deine Beschreibung lese (I/O error ...) dann habe ich aber eher den
Eindruck, die Festplatte ist hinüber und hat defekte Sektoren.
[...]
Ob die Platte tatsächlich defekte Sektoren hat prüfst du am besten mit dem
Diagnosetool des Plattenherstellers.
Hallo Christoph,

einen "fsck" brauche ich wohl nicht mehr machen, da ja in der
Fehlermeldung bereits "fsck failure" drin steht.

Aber Dein 2. Hinweis hat mich darauf gebracht, die Festplatte mit
einem Festplatten-Tool des Herstellers zu checken. Dabei werden leider
einige fehlerhafte Sektoren auf der Platte gefunden.

Danke für Deine Hilfe.

Mark
Hauke Laging
2007-02-26 12:00:59 UTC
Permalink
Post by Mark Behrends
einen "fsck" brauche ich wohl nicht mehr machen, da ja in der
Fehlermeldung bereits "fsck failure" drin steht.
Das ist eine naive Interpretation.

Die fsck-Programme kennen unterschiedlich gravierende
Korrekturversuche. Standardmäßig wird nur "Harmloses" gemacht.
Reicht das nicht, sind also Aktionen nötig, bei denen richtig was zu
Bruch gehen kann, dann soll der User entscheiden (z.B., vorher erst
mal eine Imagesicherung des FS vorzunehmen). Wowereit.

Das System bittet Dich also nicht, das zu wiederholen, was es selber
schon nicht geschafft hat, sondern will wahrscheinlich auf
ein --rebuild-tree hinaus.
Post by Mark Behrends
Aber Dein 2. Hinweis hat mich darauf gebracht, die Festplatte mit
einem Festplatten-Tool des Herstellers zu checken. Dabei werden
leider einige fehlerhafte Sektoren auf der Platte gefunden.
Aber angesichts solcher Umstände hat sich der fsck (auf dieser
Hardware) natürlich erledigt.


CU

Hauke
--
http://www.hauke-laging.de/ideen/
http://www.hauke-laging.de/software/
http://zeitstempel-signatur.hauke-laging.de/
Wie können 59.054.087 Leute nur so dumm sein?
Mark Behrends
2007-02-26 12:33:34 UTC
Permalink
On Mon, 26 Feb 2007 13:00:59 +0100, Hauke Laging
Post by Hauke Laging
Das ist eine naive Interpretation.
Die fsck-Programme kennen unterschiedlich gravierende
Korrekturversuche. Standardmäßig wird nur "Harmloses" gemacht.
Reicht das nicht, sind also Aktionen nötig, bei denen richtig was zu
Bruch gehen kann, dann soll der User entscheiden (z.B., vorher erst
mal eine Imagesicherung des FS vorzunehmen). Wowereit.
Das System bittet Dich also nicht, das zu wiederholen, was es selber
schon nicht geschafft hat, sondern will wahrscheinlich auf
ein --rebuild-tree hinaus.
Hallo Hauke,

Danke für Deinen Hinweis. Dann werde ich das auch vorher nochmal
probieren. Scheint mir einleuchtend.

Mark
Mark Behrends
2007-02-27 20:27:13 UTC
Permalink
On Mon, 26 Feb 2007 13:00:59 +0100, Hauke Laging
Post by Hauke Laging
Die fsck-Programme kennen unterschiedlich gravierende
Korrekturversuche. Standardmäßig wird nur "Harmloses" gemacht.
Reicht das nicht, sind also Aktionen nötig, bei denen richtig was zu
Bruch gehen kann, dann soll der User entscheiden (z.B., vorher erst
mal eine Imagesicherung des FS vorzunehmen). Wowereit.
Das System bittet Dich also nicht, das zu wiederholen, was es selber
schon nicht geschafft hat, sondern will wahrscheinlich auf
ein --rebuild-tree hinaus.
Ich habe also nochmal einen fsck gemacht. Dabei kommt nach dem
Einloggen und Eingabe von "fsck" folgendes heraus:

##########
reiserfsck --check started at ...
##########
Filesystem seems mounted read-only. Skipping journal replay.
Checking internal tree...finished
Comparing bitmaps...finished
Checking Semantic tree: finished
No corruption found
There are on the filesystem:
Leaves ........
Internal nodes ......
Directories .......
Other files ......
Data block pointers ..... (..... of them are zero)
Safe links 0
###########
reiserfsck finished at ....
###########

"No corruption found" scheint doch darauf hinzudeuten, dass das
Filesystem in Ordnung ist.

Das Dateisystem lässt sich aber nur read-only checken. Sobald ich es
mit "mount -n -o remount,rw /" auf "write" setze, will "fsck" nicht
mehr checken.

Mark
Helmut Hullen
2007-02-27 20:44:00 UTC
Permalink
Hallo, Mark,
Post by Mark Behrends
Das Dateisystem lässt sich aber nur read-only checken. Sobald ich es
mit "mount -n -o remount,rw /" auf "write" setze, will "fsck" nicht
mehr checken.
Und das ist gut so!

Viele Gruesse!
Helmut
Uwe Forner
2007-02-26 11:40:00 UTC
Permalink
Post by Mark Behrends
Liebe NG,
aus heiterem Himmel will mein Rechner (DELL OptiPlex GX150, 1 GHz, 512
MB RAM) seit heute Morgen nicht mehr booten.
Der Bootvorgang stoppt mit der Meldung, dass das Filesystem fehlerhaft
ist und man es zunächst von Hand reparieren soll.
(Zitat): "fsck failure. Please repair manually and reboot. The root
file system is currently mounted read-only. To remount is read-write
do: bash# mount -n -o remount, rw /
Attention: Only CONTROL-D will reboot the system in this maintanance
mode. shutdown or reboot will not work.
Give root password for login: " (Zitat-Ende).
Na dann tue doch, was dort steht. Gib das root-Passwort ein, mounte wie
angegeben und lasse fsck manuell drüberlaufen. Im übrigen gibt es meines
Wissens nach keinen "Grafikmodus", Du kannst einen von mehreren möglichen
grafischen DT starten (startx), aber auch alles ohne denselben erledigen.
Post by Mark Behrends
Den Boot-Meldungen kann ich nur bruchstückhaft folgen, da der ganze
Vorgang viel zu schnell abläuft. Ein paar Mal sehe ich nur: "Buffer
I/O error on device hda2 in block 36....
Könnte auf größere Probleme hindeuten, muss es aber nicht unbedingt.
Mache fsck und schaue dann weiter.
Post by Mark Behrends
Ich konnte damals OpenSuSE 10.2 wg. des Onboard-Grafikchips nur im
Textmode installieren. Dabei trat der Fehler auf, dass an keiner Stelle
die Möglichkeit bestand ein Root-Passwort einzugeben.
Unfug, das root-PW ist immer eine der wichtigsten Aktionen. Geht
garantiert IMMER.
Post by Mark Behrends
Deshalb habe ich zunächst SuSE Linux 10.0 (liess sich im Grafik-Modus
installieren) installiert und dann OS 10.2 als Update
drüber-installiert.
Umständlich und uneffektiv ...
Post by Mark Behrends
D.h. als Dateisystem ist noch das Standard-Dateisystem von SL 10.0
reiserfs in Gebrauch.
War früher mal IN, reiserfs zu verwenden. Heute setzt man wohl mehr auf
ext3 oder xfs.
Post by Mark Behrends
Wie kann sowas sein? Möchte nichts falsch machen und brauche dringend
eure Hilfe.
Mach nur dann irgendwelche Experimente, wenn Du wirklich nicht mehr auf
Deine Daten zugreifen kannst. Und wenn Du wichtige Daten hast, für ca.
40-50 Euro kriegst Du eine kleine Platte (ca. 60 GB) zur Datensicherung
(cp oder berser tar sind sehr nützliche Befehel, vorallem in Verbindung
mit einem cron-Job).

Ciao
Uwe
Mark Behrends
2007-02-26 12:31:31 UTC
Permalink
Post by Uwe Forner
Post by Mark Behrends
Ich konnte damals OpenSuSE 10.2 wg. des Onboard-Grafikchips nur im
Textmode installieren. Dabei trat der Fehler auf, dass an keiner Stelle
die Möglichkeit bestand ein Root-Passwort einzugeben.
Unfug, das root-PW ist immer eine der wichtigsten Aktionen. Geht
garantiert IMMER.
Hallo Uwe,

vielen Dank für Deine Anmerkungen. Aber in diesem Punkt muss ich Dir
leider widersprechen.

Du darfst das gerne unter ***@4ax.com
nachlesen, was ich dazu geschrieben hatte.

In dem Forum von www.linux-club.de habe ich ausserdem noch jemanden
gefunden, der einen Rechner mit dem gleichen Onboard-Grafik-Chip hatte
und ebenfalls bei der Installation von OS 10.2 im Textmode kein
Root-Passwort eingeben konnte. Es deutet alles auf einen Bug hin.
http://www.linux-club.de/viewtopic.php?t=73970&highlight=textmode

Ciao...
Mark
Uwe Forner
2007-02-26 14:29:27 UTC
Permalink
Post by Mark Behrends
vielen Dank für Deine Anmerkungen. Aber in diesem Punkt muss ich Dir
leider widersprechen.
nachlesen, was ich dazu geschrieben hatte.
OK, tut mir leid. Von einem solchen Fehler hatte ich noch nie was gehört.
Hald wieder was dazu gelernt. Das bestätigt aber mittlerweile meine
Abneigung gegen das "SYSTEM SUSE". Obwohl ich jahrelang gut damit
gearbeitet hatte, bin ich nun nach 10.0 wegen der vielen zusätzlichen
Probleme (allein über AppAmor könnte man Bücher vollschreiben) zu
Ubuntu gewechselt und bis jetzt habe ich es nicht bereut. So gesehen (also
in Bezug auf SUSE) könnte schon auch irgendein Bug im Deiteisystem nicht
ausgeschlossen sein. Es muss eine Bedeutung haben, dass die als
Standardsystem wieder zu ext3 zurückgekehrt sind.

Wie dem auch, sorry, aber von so einem Bug habe ich heute das erste Mal
gehört.

Ciao
Uwe
Kralle
2007-03-02 17:55:35 UTC
Permalink
Post by Uwe Forner
Post by Mark Behrends
Wie kann sowas sein? Möchte nichts falsch machen und brauche dringend
eure Hilfe.
Mach nur dann irgendwelche Experimente, wenn Du wirklich nicht mehr auf
Deine Daten zugreifen kannst.
Wir lernen: Selbst unter Linux sind kaputte Festplatten absolut scheiße.
Christoph Mader
2007-03-03 01:17:21 UTC
Permalink
Post by Kralle
Wir lernen: Selbst unter Linux sind kaputte Festplatten absolut scheiße.
Ja.
Je nach verwendetem Dateisystem und Art des Fehlers sind die Rettungschancen
mit "Hausmitteln" unterschiedlich - Alles in allem unerfreulich.
--
MfG

Christoph
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