Discussion:
Kernelpanic 5.18.0-4-686-pae attempted to kill the idle task
(zu alt für eine Antwort)
Marco Moock
2022-08-29 12:08:23 UTC
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Hallo zusammen,

ein alter Pentium 3-Rechner (Pentium 3 600 MHz 384 MiB) mit Debian
testing weigert sich mit dem aktuellen Kernel zu starten, mit einem
älteren geht es problemlos.

Loading Image...

Wie kann ich diagnostizieren, an was das leigt und ggf. einen Fehler
melden?
--
Gruß
Marco
Kay Martinen
2022-08-29 12:26:39 UTC
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Post by Marco Moock
Hallo zusammen,
ein alter Pentium 3-Rechner (Pentium 3 600 MHz 384 MiB) mit Debian
testing weigert sich mit dem aktuellen Kernel zu starten, mit einem
älteren geht es problemlos.
https://picr.eu/images/2022/08/29/qUlKO.jpg
Wie kann ich diagnostizieren, an was das leigt und ggf. einen Fehler
melden?
CPUflags checken ob die PAE kennt vielleicht. Oder; falls vorhanden;
gleich auf einen i386 kernel wechseln. IMHO braucht's für neuere kernel
eine CPU die PAE(36) kennt. Es gibt da zwar einen Schalter für die
Bootoptionen aber der nützt m.W. nur was wenn die CPU PAE prinzipiell
könnte es nur nicht zeigt.

Hab ich bei einem Alten Laptop mit Pentium M mal erlebt. Eine
Nischendistri war die einzige die noch einen Kernel mit brachte und OoTB
darauf installieren konnte. Hatte ähnlich wenig RAM.

Vielleicht ist Testing auch einfach zu "neu" für so alten Kram.

Auf der CPU wäre vermutlich ein Woody oder Potato zeitgemäß. :-)
Was ist das, old-older-oldest-stable (rotten archives use) ;)

Bye/
/Kay
--
"Kann ein Wurstbrot die Welt retten?" :-)
Marco Moock
2022-08-29 13:08:05 UTC
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Post by Kay Martinen
CPUflags checken ob die PAE kennt vielleicht. Oder; falls vorhanden;
gleich auf einen i386 kernel wechseln. IMHO braucht's für neuere
kernel eine CPU die PAE(36) kennt.
Kann PAE:
Flags: fpu vme de pse tsc msr pae mce cx8 sep
mtrr pge mca cmov pse36 mmx fxsr sse cpuid pti
Post by Kay Martinen
Vielleicht ist Testing auch einfach zu "neu" für so alten Kram.
Der vorherige Kernel ging ja, also so schlimm kann es nicht sein.
Marc Haber
2022-08-30 12:24:59 UTC
Permalink
Post by Marco Moock
Hallo zusammen,
ein alter Pentium 3-Rechner (Pentium 3 600 MHz 384 MiB) mit Debian
testing weigert sich mit dem aktuellen Kernel zu starten, mit einem
älteren geht es problemlos.
https://picr.eu/images/2022/08/29/qUlKO.jpg
Wie kann ich diagnostizieren, an was das leigt und ggf. einen Fehler
melden?
Wird der Prozessor vom neueren Kernel noch unterstützt? u.U. ist der
Support hierfür kürzlich rausgefallen.

Grüße
Marc
--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Beginning of Wisdom " |
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 621 72739834
Marco Moock
2022-08-30 13:43:03 UTC
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Post by Marc Haber
Wird der Prozessor vom neueren Kernel noch unterstützt? u.U. ist der
Support hierfür kürzlich rausgefallen.
Wie finde ich das am besten raus?
Ich habe im Changelog mal nach CPU geschaut und die Sachen überflogen,
konnte da aber nichts finden.
https://cdn.kernel.org/pub/linux/kernel/v5.x/ChangeLog-5.18.4

Wo soll ich einen Bugreport aufmachen bzw. erstmal weiter nachfragen?
Marco Moock
2022-08-30 17:48:19 UTC
Permalink
Post by Marc Haber
Wird der Prozessor vom neueren Kernel noch unterstützt? u.U. ist der
Support hierfür kürzlich rausgefallen.
Auf einem Athlon XP 2200+ tritt der gleiche Effekt auf. Pentium 4 3 GHz
(mit 64 Bit), genaue Modellnummer spuckt weder das BIOS noch lscpu aus.
Könnte ein 630er 631er, aber auch ein 531er sein. Wenn das relevant
ist, kann ich da weiter nachsehen.
Marc Haber
2022-08-30 20:29:11 UTC
Permalink
Post by Marco Moock
Post by Marc Haber
Wird der Prozessor vom neueren Kernel noch unterstützt? u.U. ist der
Support hierfür kürzlich rausgefallen.
Auf einem Athlon XP 2200+ tritt der gleiche Effekt auf. Pentium 4 3 GHz
(mit 64 Bit),
64 bit dürfte safe sein, ich dachte jetzt eher an i386 gegen i686.

Grüße
Marc
--
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Marco Moock
2022-08-31 07:16:18 UTC
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Post by Marc Haber
64 bit dürfte safe sein, ich dachte jetzt eher an i386 gegen i686.
Ich habe die Platte aus dem Compaq Deskpro ausgebaut und in den anderen
Rechnern getestet, es wurde also der i686-pae-Kernel auf einem Pentium
4 gebootet, der EM64T kann.
i686 kam mit dem Pentium Pro, der Pentium 3 baut drauf auf, kann also
686.
https://en.wikipedia.org/wiki/P6_(microarchitecture)

Der Athlon XP sollte das auch können, ich könnte aber, falls das
relevant sit, die genauen CPU-Flags vergleichen.

Ergo: Es hat was mit den CPUs zu tun, da wurde etwas im Kernel
geändert, was min. auf Pentium 3 und Athlon XP (meiner müsste Barton
sein, muss ich aber prüfen) zu einem Crash führt.

Und wenn man heute noch nen i686er-Kernel installiert, dann weil die
CPU kein x86_64 kann, ergo ist dieser Kernel für diese CPUs relevant
und ob i686 auf nem aktuellen i7 läuft interessiert kaum.
Sollte daher der Kernel für i686 ne Zukunft haben, dann auf solcher
Hardware.
Marco Moock
2022-09-01 13:49:42 UTC
Permalink
Post by Marc Haber
Wird der Prozessor vom neueren Kernel noch unterstützt? u.U. ist der
Support hierfür kürzlich rausgefallen.
Das ist/war die Ursache:
https://lore.kernel.org/lkml/Yv7aRJ%***@decadent.org.uk/
https://lore.kernel.org/lkml/Yv7aRJ%***@decadent.org.uk/

Lag an einer LFENCE-Instruktion.
Das wurde wohl mit SSE2 eingeführt, ergo geht es mit jedem Pentium 4,
Pentium M, Core (und Pentium DualCore usw.), aber nicht mit Pentium 3
oder Athlon XP. Der Athlon hatte gar nichtmal SSE, der XP schon.

Die spannendere Frage ist, ob der Patch in den Kernel kommt und so
Pentium 3/Athlon XP zukünftig mit Debian noch laufen.
Auch interessant wird sein, was andere Distributionen wie Slackware tun
werden.
Marco Moock
2022-09-01 15:09:58 UTC
Permalink
Am Donnerstag, 01. September 2022, um 15:49:42 Uhr schrieb Marco Moock:

Der Fehler wurde behoben und ist in kommenden Kerneln dann draußen.
Post by Marco Moock
Die spannendere Frage ist, ob der Patch in den Kernel kommt und so
Pentium 3/Athlon XP zukünftig mit Debian noch laufen.
Auch interessant wird sein, was andere Distributionen wie Slackware
tun werden.
https://mirrors.edge.kernel.org/pub/linux/kernel/v5.x/ChangeLog-5.19.6
Markus Heinz
2022-08-30 15:40:29 UTC
Permalink
Hallo.
Post by Marco Moock
Hallo zusammen,
ein alter Pentium 3-Rechner (Pentium 3 600 MHz 384 MiB) mit Debian
testing weigert sich mit dem aktuellen Kernel zu starten, mit einem
älteren geht es problemlos.
https://picr.eu/images/2022/08/29/qUlKO.jpg
Wie kann ich diagnostizieren, an was das leigt und ggf. einen Fehler
melden?
Ich würde wie folgt vorgehen:

1. Den neuesten stable Kernel von https://kernel.org/ (5.19.5) als
Source Code herunterladen, kompilieren und testen.

Wenn mit diesem Kernel das Problem nicht auftritt, würde ich dann

2. https://wiki.debian.org/DebianKernel/GitBisect diese Prozedur
durchlaufen und am Ende einen Bug bei Debian melden.

Wenn das Problem aber auch mit dem Kernel von Kernel.org auftritt, ist
https://bugzilla.kernel.org/ die richtige Anlaufstelle, um es zu
melden. Wahrscheinlich wirst du dann auch dort gebeten, ein "git
bisect" durchzuführen, um den Commit zu identifizieren, der das Problem
auslöst. Aber dann halt mit den Kernel-Versionen von kernel.org.

Kann ein Hardware-Problem, wie z.B. defekter RAM, ausgeschlossen werden?

Viele Grüße

Markus Heinz
Marco Moock
2022-08-30 15:54:07 UTC
Permalink
Post by Markus Heinz
1. Den neuesten stable Kernel von https://kernel.org/ (5.19.5) als
Source Code herunterladen, kompilieren und testen.
Ich habe sowas noch nie gemacht und muss das auf einem anderen Rechner
machen und dann da hinkopieren. Auf nem Pentium 3 wird das sonst Wochen
dauern.
Gibt es da eine Art Schema F?
Post by Markus Heinz
Kann ein Hardware-Problem, wie z.B. defekter RAM, ausgeschlossen werden?
De facto ja, denn es sind nur 384 MiB und es ist nur dieser Kernel, der
andere tut problemlos. Wäre der RAM fehlerhaft, würde der andere Kernel
sicherlich auch Probleme bereiten bzw. würden andere Applikationen
murren und es käme zu Fehlern.
Ich lasse aber einen memtest drauf laufen, um den RAM auszuschließen.

Und bugreport in Debian werde ich mir mal ansehen (müssen).
Markus Heinz
2022-08-30 16:15:11 UTC
Permalink
Post by Marco Moock
Post by Markus Heinz
1. Den neuesten stable Kernel von https://kernel.org/ (5.19.5) als
Source Code herunterladen, kompilieren und testen.
Ich habe sowas noch nie gemacht und muss das auf einem anderen Rechner
machen und dann da hinkopieren. Auf nem Pentium 3 wird das sonst
Wochen dauern.
Gibt es da eine Art Schema F?
Im Prinzip läuft es auf folgende Schritte hinaus:

1. Sourcecode herunterladen und entpacken
2. Kernel konfigurieren
3. Kernel und Module kompilieren
4. Kernel, Module und initrd installieren.
5. Bootloader Konfiguration aktualisieren

Die Schritte 1-3 können auch auf einem anderen Rechner durchgeführt
werden.

Der schwierige Teil ist Schritt 2: Die Konfiguration "from scratch" zu
erstellen erfordert einiges an Wissen über den Kernel und die
verwendete Hardware.

Einfacher wäre es, die Konfiguration des letzten funktionierenden
Debian Kernels zu nehmen, diese als ".config" in den Hauptorder der
Kernel-Sourcen zu kopieren, und dann "make oldconfig" auszuführen. Bei
den dann folgenden Fragen immer nein auswählen, oder bei multiple
Choice Fragen den Default.

Wichtig ist, dass der Kernel bzw. die initrd alle Komponenten enthält,
damit der Kernel vom Boot Medium starten kann, also z.B.
Festplatten-Support, das passende Dateisystem etc.

Mit der Debian Kernel Config wird das Kompilieren aber auch relativ
lange dauern, da dort (fast) alle Optionen ausgewählt sein werden.
Marco Moock
2022-08-30 18:17:21 UTC
Permalink
Bugreport:
https://bugs.debian.org/cgi-bin/bugreport.cgi?bug=1018776
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