Martin Klaiber
2024-03-30 00:07:01 UTC
Aufgeschreckt von folgender Security-E-Mail von Debian:
<https://lists.debian.org/debian-security-announce/2024/msg00057.html>
stöberte ich etwas weiter im web und fand
<https://lwn.net/Articles/967180/>
Ich muss gestehen, dass ich schockiert bin. Dass diese Person (oder
mehrere, die sich hinter dem Namen Jia Tan verbergen) es geschafft
hat, den Rang eines Maintainers zu erreichen und über mehrere Jahre
Schadcode einbauen konnte, ohne entdeckt zu werden.
Nun frage ich mich, ob ob in Linux vielleicht schon etliche Backdoors
existieren, ohne dass man davon weiß.
Hier hat sich jemand den zeitlichen Ablauf angeschaut:
<https://boehs.org/node/everything-i-know-about-the-xz-backdoor>
Demnach wurde offenbar bei dem xz-Projekt, bei dem der ursprüngliche
Maintainer überlastet war, Druck ausgeübt, einen weiteren Maintainer
zu installieren, wobei diese Person vorher schon off-list mit dem
ursprünglichen Maintainer zusammengearbeitet hat und sich vermutlich
so ein gewisses Vertrauen erarbeiten konnte.
Der neue Maintainer ging dabei wohl auch ziemlich perfide vor, indem er
bat, entdeckte Sicherheitslücken erstmal nur privat ihm zu melden und
nicht öffentlich zu machen, mit dem Hinweis, dass so weniger Gefahr
bestünde, dass der Exploit ausgenützt werden kann, bevor der Patch
fertig ist. Im Nachhinein wird natürlich klar, dass das vermutlich
einen ganz anderen Grund hatte. Siehe:
<https://news.ycombinator.com/item?id=39866275>
Alles ziemlich krass, finde ich. Und ich frage mich, ob wir in der
Opensource-Community vielleicht zu blauäugig sind und zu sehr davon
ausgehen, dass alle Beteiligten die uneigennützigen Ziele teilen?
Oder habt ihr mit so etwas gerechnet und bin nur ich zu blauäugig
gewesen? Ich muss gestehen, mit so viel krimineller Energie hatte
ich nicht gerechnet.
Martin
P.S. Ich war unsicher, ob das nach dcoulm oder dcsm soll. Habe mich
dann für dcoulm entschieden, weil es ja doch linux-spezifisch ist.
<https://lists.debian.org/debian-security-announce/2024/msg00057.html>
stöberte ich etwas weiter im web und fand
<https://lwn.net/Articles/967180/>
Ich muss gestehen, dass ich schockiert bin. Dass diese Person (oder
mehrere, die sich hinter dem Namen Jia Tan verbergen) es geschafft
hat, den Rang eines Maintainers zu erreichen und über mehrere Jahre
Schadcode einbauen konnte, ohne entdeckt zu werden.
Nun frage ich mich, ob ob in Linux vielleicht schon etliche Backdoors
existieren, ohne dass man davon weiß.
Hier hat sich jemand den zeitlichen Ablauf angeschaut:
<https://boehs.org/node/everything-i-know-about-the-xz-backdoor>
Demnach wurde offenbar bei dem xz-Projekt, bei dem der ursprüngliche
Maintainer überlastet war, Druck ausgeübt, einen weiteren Maintainer
zu installieren, wobei diese Person vorher schon off-list mit dem
ursprünglichen Maintainer zusammengearbeitet hat und sich vermutlich
so ein gewisses Vertrauen erarbeiten konnte.
Der neue Maintainer ging dabei wohl auch ziemlich perfide vor, indem er
bat, entdeckte Sicherheitslücken erstmal nur privat ihm zu melden und
nicht öffentlich zu machen, mit dem Hinweis, dass so weniger Gefahr
bestünde, dass der Exploit ausgenützt werden kann, bevor der Patch
fertig ist. Im Nachhinein wird natürlich klar, dass das vermutlich
einen ganz anderen Grund hatte. Siehe:
<https://news.ycombinator.com/item?id=39866275>
Alles ziemlich krass, finde ich. Und ich frage mich, ob wir in der
Opensource-Community vielleicht zu blauäugig sind und zu sehr davon
ausgehen, dass alle Beteiligten die uneigennützigen Ziele teilen?
Oder habt ihr mit so etwas gerechnet und bin nur ich zu blauäugig
gewesen? Ich muss gestehen, mit so viel krimineller Energie hatte
ich nicht gerechnet.
Martin
P.S. Ich war unsicher, ob das nach dcoulm oder dcsm soll. Habe mich
dann für dcoulm entschieden, weil es ja doch linux-spezifisch ist.