Discussion:
Komprimierter Kernel in /boot
(zu alt für eine Antwort)
Marco Moock
2024-08-17 08:01:56 UTC
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Hallo zusammen!

Die Kernel in /boot sind ja bz-komprimierte ausführbare Dateien (laut
file). Hat die Kompression einen spürbaren Geschwindigkeitsnachteil
beim Booten?

Bei heutigen Plattengrößen wäre die ja nicht zwingend nötig.
--
Gruß
Marco

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Tim Ritberg
2024-08-17 09:52:12 UTC
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Post by Marco Moock
Hallo zusammen!
Die Kernel in /boot sind ja bz-komprimierte ausführbare Dateien (laut
file). Hat die Kompression einen spürbaren Geschwindigkeitsnachteil
beim Booten?
Ja nein vielleicht.
-Ich kann dir sagen, dass Xen kein bz bootet.
-Ubuntu nimmt seit 1-2 Jahre ZSTD.
-Kannst du auch übers Netz booten
Post by Marco Moock
Bei heutigen Plattengrößen wäre die ja nicht zwingend nötig.
Nicht wenn du eine Boot-Partition oder so hast und/oder Hardware etwas
weiter weg vom Desktop.

Tim
Peter J. Holzer
2024-08-17 10:36:00 UTC
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Post by Tim Ritberg
Post by Marco Moock
Die Kernel in /boot sind ja bz-komprimierte ausführbare Dateien (laut
file). Hat die Kompression einen spürbaren Geschwindigkeitsnachteil
beim Booten?
Ja nein vielleicht.
-Ich kann dir sagen, dass Xen kein bz bootet.
-Ubuntu nimmt seit 1-2 Jahre ZSTD.
-Kannst du auch übers Netz booten
Post by Marco Moock
Bei heutigen Plattengrößen wäre die ja nicht zwingend nötig.
Nicht wenn du eine Boot-Partition oder so hast und/oder Hardware etwas
weiter weg vom Desktop.
Ubuntu 22.04:

# ls -lS *5.15.0-118*
-rw-r--r-- 1 root root 114946403 Aug 15 16:00 initrd.img-5.15.0-118-generic
-rw------- 1 root root 11701352 Jul 5 11:17 vmlinuz-5.15.0-118-generic
-rw------- 1 root root 6289146 Jul 5 10:53 System.map-5.15.0-118-generic
-rw-r--r-- 1 root root 262072 Jul 5 10:53 config-5.15.0-118-generic

% ~-/extract-vmlinux vmlinuz-5.15.0-118-generic > /dev/null
% ls -l vmlinu*
-rw------- 1 hjp hjp 70680404 Aug 17 12:13 vmlinux-kT9
-rw-r--r-- 1 root root 11701352 Aug 17 12:12 vmlinuz-5.15.0-118-generic

Die Summe von komprimiertem Kernel und initrd ist also
114946403+11701352 = 126647755 Bytes, die Summe aus unkomprimiertem
Kernel und initrd wäre 114946403+70680404 = 185626807 Bytes, also ca.
47 % größer (oder umgekehrt, das Komprimieren spart ca. 32 %).

(Die initrd ist IMHO auch komprimiert, auch wenn file(1) meint, das sei
ein unkomprimiertes CPIO-Archiv. Wenn die nicht komprimiert wäre, würde
der Platzverbrauch vermutlich recht deutlich steigen.)

hp
Michael Noe
2024-08-17 12:00:44 UTC
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Post by Marco Moock
Die Kernel in /boot sind ja bz-komprimierte ausführbare Dateien (laut
file). Hat die Kompression einen spürbaren Geschwindigkeitsnachteil
beim Booten?
Bei heutigen Plattengrößen wäre die ja nicht zwingend nötig.
Nur so interessehalber: Was willst Du da bei einem einigermaßen
aktuellen Rechner rausholen? 0,1 s?

Da dürfte eine manuelle Optimierung der Rechner-Firmware meist
wesentlich mehr bringen, z.B. die heute in der Regel überflüssige Suche
nach optischen Laufwerken und dergleichen mehr. Bei meinen
AMD64-Linux-Kisten dauert das Firmware-Hardware-Init-Gedöns gefühlt
länger als das eigentliche Booten des Betriebssystems von ein paar s,
von den noch fluffigeren ARM-Macs ganz zu schweigen.
--
Gruß

Michael
Bernd Mayer
2024-08-17 12:21:50 UTC
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Post by Marco Moock
Hallo zusammen!
Die Kernel in /boot sind ja bz-komprimierte ausführbare Dateien (laut
file). Hat die Kompression einen spürbaren Geschwindigkeitsnachteil
beim Booten?
Bei heutigen Plattengrößen wäre die ja nicht zwingend nötig.
Hallo,

Zu 7zip gibt es ja benchmarks zur Extraction.

Beispielsweise hier:
https://peazip.github.io/peazip-compression-benchmark.html

Da hat die Verwendung von HDDs statt SSDs eindeutig einen
Geschwindigkeitsnachteil.

Die CPU und die Geschwindigkeit des RAM spielt auch ein Rolle dabei.

Hier eine Liste zu bzip2 mit unterschiedlichen CPUs und dem Fortschritt
über die letzten Jahre:

https://openbenchmarking.org/test/pts/system-decompress-bzip2


Bernd Mayer
Marcel Mueller
2024-08-17 13:31:38 UTC
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Post by Marco Moock
Hallo zusammen!
Die Kernel in /boot sind ja bz-komprimierte ausführbare Dateien (laut
file). Hat die Kompression einen spürbaren Geschwindigkeitsnachteil
beim Booten?
Spürbar? Eher weniger.
Post by Marco Moock
Bei heutigen Plattengrößen wäre die ja nicht zwingend nötig.
Es tut aber auch nicht weh. Dekomprimieren geht zuweilen schneller als
die höhere Datenmenge lesen.

Besonders merkt man das, wenn große Mengen übertragen werden, z.B. beim
Hibernation-File. Die RAM-Daten lassen sich aber auch noch besser
komprimieren als Code.


Marcel

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